Generell wird jede Ökobilanz nach dem selben Schema berechnet. Die Massenermittlung wird mit Daten zu Umwelteinflüssen (z. B. Treibhausgaspotential) multipliziert und das Ergebnis wird auf einen festgelegten Referenzwert bezogen. Dieses Verfahren bezieht sich auf die DIN EN ISO 14040 und ff. und ist bereits seit längerer Zeit das bewährte Mittel um Umwelteinflüsse von Produkten, Gebäuden und Prozessen zu beziffern. Bei der spezifischen Ökobilanz für verschiedene Zertifikate gibt es weitere Regeln die beachtet werden müssen, welche vom jeweiligen Herausgeber des Siegels oder Zertifikats erarbeitet wurden.
Abb.: 1, Quelle: Circular Ecology, 14.05.2024, https://circularecology.com/en15804-modules-explained.html
In Abbildung 1 ist eine Übersicht der Ökobilanz Module zu finden. Diese sind in der DIN EN ISO 15804 definiert. Es gibt, je nach gewünschtem Ergebnis, verschiedene “Sets” an Modulen, welche im Rahmen einer Ökobilanz betrachtet werden. Typischerweise besteht das Modulset aus “A1-A3: Herstellungsphase”, “B4: Austausch” und “C3 + C4: Abfallverarbeitung- und entsorgung”. Das Modul “D: Wiederverwendung, Recycling und Verwertung” wird nur in einigen Fällen zur Gesamtsumme addiert. Die spezifischen Modulsets der unterschiedlichen Systeme sind in den jeweiligen Abschnitten aufgeführt.
Abb.: 2, Quelle: DGNB Kriterienkatalog 2023, 14.05.2024, https://static.dgnb.de/fileadmin/dgnb-ev/de/verein/system/DGNB_Kriterienkatalog_V23_Gebaeude_Neubau_Kommentierungsversion.pdf
Die Liste der genutzten Umweltindikatoren in Abbildung 2 ist ein Beispiel aus dem Kriterienkatalog 2023 der DGNB. Der mit Abstand meistgenutzte Indikator ist das Treibhauspotential (GWP). Dieser gibt an, wie stark die entstandenen Emissionen zum Treibhauseffekt beitragen, bezogen auf kg CO2e. D.h. hier werden auch andere Gase als das CO2 betrachtet, jedoch verursacht z.B. 1 kg Methan einen Treibhauseffekt in der Größenordnung von 30 kg CO2 und wird entsprechend im CO2-Äquivalent (CO2e) berücksichtigt. Auch für die Wahl der Indikatoren haben die verschiedene Systeme unterschiedliche Regelungen, GWP und PENRT (Anteil nicht-erneuerbarer Primärenergie) sind jedoch in allen Exporten angegeben.
Die Zertifizierungs-Exports werden als .xlsx Datei erstellt und können somit im Nachhinein bearbeitet werden. Jeder Export enthält eine Übersicht mit den wichtigsten Werten und Summen, sowie eine Detailansicht mit den Ergebnissen pro Objekt und Indikator x Modul.
Im Vorgang des Exports ist, je nach Zielsystem, auch ein Filter eingebaut, um nicht zu berücksichtigende Ergebnisse von den Exports zu exkludieren. Z.B. werden nicht für alle Systeme die Bauteile der KG 400 (Bauwerk: Technische Anlagen) im jeweiligen Bilanzrahmen der Systeme als Objekte berücksichtigt, sondern durch eine Pauschale berechnet.
Beispiel: Ein Fenster wird aus einer vorherigen Nutzung aus einem anderen Projekt übernommen, somit sind die Module A1-A3, C3, C4 und D = 0. Die Lebensdauer dieses Fensters beträgt 30 Jahre, für das Gebäude werden 50 Jahre als Standard angenommen. D.h. im Modul B4 wird ein zweites Fenster berechnet (Hier die Summe aus A1-A3 und C3 + C4) und in der Gesamtsumme inkludiert, da nach 30 Jahren zu erwarten ist, dass die Fenster getauscht werden.
Mit der Concular-Plattform können Sie individuelle LCA-Exporte für die folgenden Zertifizierungen exportieren:
Quelle